Notinseln“ sind Anlaufstellen für Kinder,

die Hilfe brauchen, weil sie zum Beispiel den Fahrradschlüssel verloren oder den Bus verpasst haben oder sich von anderen Kindern bedroht fühlen.

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Notinseln sind Geschäfte oder Einrichtungen, die Kindern einen Zufluchtsort und Unterstützung in Alltagssituationen insbesondere auf dem Weg nach Hause bieten. Erkennbar sind sie durch das am Eingang angebrachten Notinsel- Symbol. Geschäfte, die das Notinsel-Zeichen an der Tür tragen, vermitteln den Kindern: „Wo wir sind, bist Du sicher.“

Dies können Bäcker, Metzger, Friseure, Apotheken, Banken u. v. m. sein, sofern sie geeignet sind und bereit sind mitzumachen.

Initiator ist die Stiftung Hänsel + Gretel, welche sich seit 1997 für Kinderschutzprojekte einsetzt. Das Notinselprojekt wurde 2002 ins Leben gerufen. Mit dem deutschlandweit größten Kinderschutzprojekt im öffentlichen Raum gelingt es, Kindern in akuten Gefahrensituationen Schutz zu bieten, Menschen zum Hinsehen und Handeln zu bewegen und ein breites Bewusstsein für Kinder zu schaffen.

Voraussetzungen um „Notinsel“ zu werden sind folgende:

– Geschäftsräume liegen ebenerdig und sind leicht erreichbar.

– Damit Missverständnisse vermieden werden, müssen immer mindestens zwei Personen anwesend sein.

– Besuch einer Schulung durch mindestens einen Vertreter des zukünftigen „Notinsel“-Partners.

Notinseln engagieren sich ehrenamtlich. Jede Notinsel unterschreibt eine Selbstverpflichtung, nimmt an einer Schulung teil und erhält einen Aufkleber, der für Kinder gut sichtbar am Geschäft angebracht wird. In der Schulung bekommen die Teilnehmenden Informationen über Besonderheiten des „Notinsel“-Projekts und erfahren, wie sie sich im Notfall verhalten sollen. Eine Handlungsanweisung im Laden weist Notrufnummern aus und erläutert den Mitarbeitern, was im Notfall zu tun ist.

In Bocholt wird das Notinselprojekt seit 2008 in Kooperation mit dem Verein „Bündnis für Familie“ sehr erfolgreich durchgeführt. Das Bündnis für Familie betreut, begleitet und schult die Notinseln in Bocholt. Der städtische Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Sport unterstützt das Projekt organisatorisch sowie finanziell bei der Materialbeschaffung (Schilder, Info-Flyer). Der städtische Fachbereich öffentliche Ordnung berücksichtigt die Notinseln in den Schulwegplänen.

Die Beteiligung der Bocholter Geschäfte ist seit Start des Projektes sehr hoch. Mit fast 200 Notinseln ist Bocholt deutschlandweit – auch im Vergleich zu manchen Großstädten – sehr gut versorgt. Die Notinseln tragen zur attraktiven, sicheren Innenstadt insbesondere für Kinder und Familien bei.

Eine Befragung vor einigen Jahren ergab, dass die Bocholter Notinseln vielen Kindern bekannt sind und diese durchaus nicht selten alltägliche Hilfestellung und Unterstützung suchen (z.B. ein Anruf bei den Eltern, Nutzung der Toilette, kleine Wunden versorgen).

Die bisherigen Rückmeldungen von Eltern zum Projekt sind durchweg positiv. Da die Notinseln auch in den Schulwegplänen gekennzeichnet sind, können insbesondere Eltern von I-Dötzchen einen sicheren Schulweg besprechen und einüben.

Die Maßnahme „Notinsel“ ist aufgrund des herausragenden Interesses und Engagements der Bocholter Geschäfte und Einrichtungen als eine überaus erfolgreiche Maßnahme des Kinderschutzes zu bewerten.

Notinsel Karte